Casa La Terrazza
57030 Chiessi, Provinz Livorno, Insel Elba IT2020-2022
DE
Bauherrschaft: Privat
Architektur: Moritz Holenstein, Entwurf, Ausführungsplanung
Bauingenieur: Lorenz Kocher, Entwurf, Ausführungsplanung
Lokale Bauleitung: Valerio Anselmi Geometra, Chiessi IT
Anlagekosten: CHF 0.5 Mio
Chronologie: Direktauftrag auf Empfehlung 2020 - 2022
Wurde aus privaten Gründen der Bauherrschaft einen Monat vor Baubeginn abgesagt.
1967 transformiert Eduard Neuenschwander für einen Bekannten eine alte Trotte an der Westküste auf der Insel Elba in ein einfaches Ferienhaus.
Nun soll es nach der Übergabe an die nächste Generation erweitert und renoviert werden. Das Gebäude steht am Dorfrand zu vorerst auf einem Granitfels fünfzehn Meter über dem Meer.
Ein Raum wird in den Felsen, unter die Terrasse, gesägt, ein weiterer ebenerdig in Richtung Meer erweitert.
Unsere Interventionen knüpfen an jenen direkten Erweiterungen von Eduard Neuenschwander an und versuchen bei möglichst viel ortfestem Bestand einen selbstverständlichen Umgang zwischen dem bestehenden und dem neu hinzugefügten zu finden. Es ist auf den ersten Blick nicht eindeutig zu erkennen was neu ist und was schon länger am Ort verharrt. Es gibt ein neues Ganzes.
Der alte Backofen in der Mitte des Gebäudes wird wieder aktiviert. Zusätzlich erhält er eine neue Aufgabe, als Lichtkamin die hinteren oder neuen gefangenen Räume zu belichten.
Das Handwerk des Steinmetzes ist auf der Insel gut vertreten. Der Bauplatz kann nicht mit einem herkömmlichen Fahrzeug erreicht werden und die See ist an der Westküste zu unruhig, dass per Schiff Materialien an- und abtransportiert werden können.
Ein schmaler Raupen-Krahn mit drei Tonnen Traglast fährt über den präparierten Fussweg zum Haus zu. Die restlichen Materialien und Geräte müssen mit dem Helikopter eingeflogen werden. Der mit einer Seilsäge abgetragene Fels wird in möglichst grosse Elemente geschnitten und vor Ort als Strukturelle Wandelemente für die Erweiterung versetzt. Kleinere Bruchstücke werden ebenfalls für die Renovation und Erweiterung, wie Treppentritte, Bodenbelege oder zum Mauern verwendet.
Anhand dieses Beispiels möchten wir unser Respekt vor dem Vorgefunden und dem Interesse am Weiterbauen aufzeigen. Über den schwierigen Zugang zum Bauplatz mussten wir uns zusammen mit dem Bauingenieur eine Strategie zur Konstruktion erarbeiten, wie wir möglichst wenig Material verschieben müssen. In Chiessi wurde der Baugrund zur Miene für die Erweiterung.
ENG
Client: Privat
Architecture: Moritz Holenstein, Design, Execution planning
Civil engineer: Lorenz Kocher, Design, Execution planning
Local site supervision: Valerio Anselmi Geometra, Chiessi IT
Construction costs: CHF 0.5 Mio
Chronology: Direct commission on recommendation 2020 - 2022 Cancelled for private reasons by the client one month before the start of construction.
In 1967, the Zurich based architect Eduard Neuenschwander transformed an old trotte on the west coast of the island of Elba into a simple holiday home for an acquaintance.
Now it is to be extended and renovated after being handed over to the next generation. The building stands on the edge of the village, initially on a granite rock fifteen metres above the sea.
One room will be cut into the rock, under the terrace, and another will be extended at ground level towards the sea.
Our interventions tie in with those direct extensions by Eduard Neuenschwander and attempt to find a natural relationship between the existing and the newly added while retaining as much of the existing structure as possible. At first glance, it is difficult to recognise what is new and what has remained in place for some time.
The old oven in the centre of the building has been reactivated. In addition, it has been given a new function as a light chimney to illuminate the rear or new enclosed rooms.
The stonemason‘s craft is well represented on the island. The building site cannot be reached by conventional vehicle and the sea on the west coast is too rough for materials to be transported to and from the site by ship, so a narrow caterpillar crane with a load capacity of three tonnes travels along the prepared footpath to the house. The remaining materials and equipment have to be flown in by helicopter. The rock removed with a wire saw is cut into the largest possible elements and moved on site as structural wall elements for the extension. Smaller fragments are also used for the renovation and extension, such as stair treads, floor coverings or walls.
We would like to use this example to show our respect for what we have found and our interest in continuing to build. Due to the difficult access to the building site, we had to work out a construction strategy together with the civil engineer to minimise the amount of material we had to move. In Chiessi, the building site became a mine for the extension.